Friedenssternwallfahrt von Waldthurn zum Fahrenberg.
Bild und Text: Franz Völkl
Erhaben und voller Zuversicht steht die Fahrenberger Friedensmadonna am Ostgiebel der Wallfahrtkirche Mariä Heimsuchung. Am Samstag machten sich auf Initiative von Bernhard Meiler (Oberwildenau) von der Regensburger Diözesanfußwallfahrt Hunderte Pilger jeden Alters aus verschiedenen Himmelsrichtung auf. Sie zogen aus Tirschenreuth, Pleystein und Waldthurn betend und singend auf den „Heiligen Berg der Oberpfalz“.
Am späten Nachmittag füllte sich zunächst langsam die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung und auch das Areal rund um das Jahrhunderte alte Gotteshaus. Plötzlich tauchten bei der Sternwallfahrt für den Frieden aus allen Himmelsrichtungen kommend, betende und singende Menschen, ob vom Rosenkranzweg, über die Straße von Oberbernrieth oder aus den Bereich der großen Fahrenbergskiabfahrt mit Pilgerkreuzen innerhalb von wenigen Minuten auf. „Maria wir rufen zu Dir! war immer wieder aus unzähligen Kehlen zu hören, auf so manchen Pilgerkreuz stand „O Maria hilf“.
Gebet stärkste Kraft
Die Wallfahrer hatten sich für den Frieden in der Ukraine aber auch in der ganzen Welt aufgemacht, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen und für den Frieden zu beten und zu singen. Die Feuerwehr Oberbernrieth ordnete für die mit den Auto gekommenen Pilger den Verkehr. An der Pfarrkirche St. Sebastian in Waldthurn hatten sich viele kirchliche Vereinsabordnungen, darunter auch der Katholische Frauenbund, Kolping und die Katholische Landjugend Waldthurn aber auch Pilger aus Neustadt/WN, Floß, Luhe und viele mehr versammelt, um die Strecke auf dem Rosenkranzweg zum Fahrenberg zu gehen. Mit dabei der Waldthurner Pfarrer Norbert Götz, Pilgerführer Meiler und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. „Die Kraft des Gebetes ist die stärkste Kraft“, sagte er kurz vor dem Start. „Beten wir darum, dass sich die Herzen der politischen Entscheider erweichen lassen und die Kriegstreiben sowohl in der Ukraine als auch in der ganzen Welt beenden.“
In Tirschenreuth starteten die Wallfahrer um 7.30 Uhr unter der Leitung von Klaus Müller, Gruppen aus Bärnau, Hohenthan, Schwarzenbach, Altglashütte und Plößberg hatten sich angeschlossen und zogen nach Süden. Hans Walbrunn war mit vielen Pleysteiner Pilgern von östlicher Richtung so wie die Großfamilie Maurer aus Neuenhammer mit Hans Maurer am Pilgerkreuz zur 3,50 Meter großen und acht Zentner schweren „Madonna des Friedens“ gekommen. Viele waren aber auch von zu Hause aus alleine zu Fuß unterwegs und hatten beim Einzug in das überfüllte Gotteshaus teilweise Tränen der Rührung in den Augen.
„Friede sei mit euch“
Die Gläubigen begleiteten die Pilgermesse gesanglich, und Organist Tom Zilbauer beeindruckte an der Fahrenbergorgel. Die Trachtenkapelle Waldthurn unter Leitung von Josef Pflaum senior schickte ihre musikalische Bitten des Friedens ins Kirchenareal und nach außen mit Lautsprechern übertragen, vor die Kirche. „Der Friede sei mit euch“, rief Voderholzer den Gläubigen zu. „Heute hätten wir die Kirche zweieinhalb Mal füllen können“, blickte er dankbar in den Kirchenraum. Die Lesung sprach Martin Zehent aus Pleystein. Der Bischof konnte neben den Mitzelebranten auch einen ukrainischen jungen Mann begrüßen, der aus seiner Heimat vertrieben worden war und die Friedensmesse interessiert verfolgte.
„Heute ist die erste Wallfahrt im Jahr, mir steckt diese auch noch ein bisschen in den Gliedern“, meinte Voderholzer lächelnd. Man habe hier auf den Fahrenberg eine große Bitte mitgenommen, die große Sorge um den Frieden in der Welt insbesondere in der Ukraine. Auch sei dies heute eine Dankwallfahrt, denn es ist die erste Wallfahrt seit drei Jahren ohne Beschränkung. Seit 1989 hatte man den Eindruck, dass Krieg in Europa für immer der Vergangenheit angehöre. Seit Februar 2022 sei es damit jedoch vorbei. „Es ist herzzerreißend, wir dürfen uns an die Situation nicht gewöhnen.“