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02.10.2024 Mesnerwechsel in der Pfarrkirche St. Sebastian Waldthurn

Nach 20 Jahren Dienst verabschiedet sich die Mesnerin der Pfarrkirche St. Sebastian in Waldthurn, Maria Glatter. Ein bewährtes Trio tritt ihre Nachfolge an und sorgt künftig für das Gelingen der kirchlichen Aktivitäten vor Ort.

Am Eingang zur Sakristei. Von links: Horst Pleyer, Maria Glatter, Pfarrer Norbert Götz, sowie Christina und Norbert Kellner.

Der Fahrenbergmesner Josef Riedl ist mittlerweile eine Legende auf 801 Metern Höhe und seit seinem 17. Lebensjahr im Mesnerdienst, nunmehr seit 66 Jahren. Paulus Bodensteiner, auch bekannt als der Vitzbauern Paulus, dient der Albersriether Dorfkapelle des Heiligen Michael seit 51 Jahren. Um die Dorfkapelle St. Wendelin in Spielberg kümmert sich Lisa Käs seit 28 Jahren als Mesnerin. Für die Filialkirche St. Jakobus in Lennesrieth ist Sieglinde Ertl seit 2011 die gute Seele der wunderschönen Mutterkirche der Pfarrei.
In der Pfarrkirche St. Sebastian ist zum 15. Oktober ein Wechsel angesagt, die bisherige Mesnerin Maria Glatter geht in den „Mesner – Ruhestand“ und sitzt künftig beim Gottesdienst in der Kirchenbank. Die Gläubigen sind der Waldthurnerin sehr dankbar, die ihre Wurzeln in Spielberg hat. Sie machte ihren Dienst zuverlässig, unaufgeregt mit viel Leidenschaft. Derzeit läuft die Einarbeitung der neuen St. Sebastian – Mesner Horst Pleyer sowie des Ehepaars Christina und Norbert Kellner. Im wöchentlichen Wechsel übernehmen sie den Mesnerdienst im Gotteshaus am Waldthurner Marktplatz.
Maria Glatter blickt auf 20 Jahre anfangs als Kommunionhelferin, später als Aushilfsmesnerin und seit 2013, nach der Erkrankung des damaligen Mesners Ernst Ries, als Hauptmesnerin und zugleich „Chefin in der Sakristei“ zurück. „Du würdest ideal für das Amt passen“, meinte der damalige Pfarrer Marek Baron. Sie solle nur übergangsweise diesen Dienst übernehmen. „Aus der Übergangslösung wurden bis heute elf Jahre“, resümiert die sympathische Frau.
Besonders dankbar ist sie ihren beiden Vertreterinnen Lisa Käs und Sieglinde Ertl, mit denen sie ein freundschaftliches und ideales Arbeitsverhältnis pflegte. Aber auch ihrem Ehemann Herbert, der ihr bei größeren Arbeiten unter die Arme griff. Gerne denkt sie an die unzähligen Ministranten, die sie in dieser Zeit erlebte. „Wenn kleine Minis aufgeregt ihren Dienst am Altar begannen, war ich ebenfalls nervös. Ich werde die Ministranten in der Sakristei vermissen.“ Besonders achtete sie darauf, dass diese immer sauber und ordentlich zum Dienst am Altar kamen. Für die Mesnerarbeit sei organisatorisches Talent und Fingerspitzengefühl gefragt gewesen.
Eine Stunde vor und nach Gottesdiensten sowie kirchlichen Feiern wie Taufen, Firmungen, Hochzeiten oder Beerdigungen werde alles hergerichtet und nachbereitet. Dazu zählen: Bücher bereitlegen, den Altar herrichten, sich um die Altarkerzen kümmern und Weihrauch sowie Messwein und Hostien bereitstellen. Man müsse die Liturgie kennen, um das richtige Messgewand herzurichten. Zudem die Glocken während des Gottesdienstes läuten, die Lautsprechanlage in der Kirche einstellen und die Beleuchtung an- und ausschalten. Ihre beiden „Chefs“ waren Pfarrer Marek Baron und seit sieben Jahren Pfarrer Norbert Götz.
„In den letzten Wochen saß ich bei den Gottesdiensten schon manchmal als ‚normale Gläubige‘ in der Kirchenbank. Ich bin schon etwas unruhig, da ich immer noch das Gefühl habe, in der Sakristei organisieren zu müssen. Das wird noch einige Zeit dauern“, sagte die baldige Ex-Mesnerin.
Besonders froh sei sie über ihre drei Nachfolger, die geradezu Ideallösungen für dieses Amt seien. „Horst Pleyer ist mein Nachbar oben und Christina sowie Norbert Kellner sind meine Nachbarn unten“, meinte sie lächelnd über ihre Nachfolger, die ganz in der Nähe wohnen.
Das neue Mesner-Trio von Waldthurn freut sich auf seine neue Aufgabe. „Sie kennen sich aus und sind keine Neulinge. Christina Kellner war Kommunionhelferin, Norbert Kellner war in der Kirchenverwaltung, und Horst Pleyer fungierte früher ebenfalls in der Kirchenverwaltung. Er ist zudem Kommunionhelfer und Lektor“, sagte Pfarrer Norbert Götz.
Christina Kellner war als Verwaltungsangestellte im Landratsamt tätig, ihr Ehemann Norbert war Kriminalbeamter. „Wir sind noch in der Probezeit als Mesner“, sagt die neue Mesnerin beim Pressetermin. Horst Pleyer war Telekom-Beamter und befindet sich ebenfalls mitten in der Einarbeitung.

Bild und Text: Franz Völkl